Begriffe der Gegenwart. Ein kulturwissenschaftliches Glossar

Brigitta Schmidt-Lauber / Manuel Liebig (Hg.)

Vor wenigen Tagen erschien im Böhlau-Verlag und gleichzeitig bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) das Buch "Begriffe der Gegenwart. Ein kulturwissenschaftliches Glossar", herausgegeben von Brigitta Schmidt-Lauber und Manuel Liebig. In dieser als Handbuch konzipierten Veröffentlichung erörtern Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen 32 Begriffe des täglichen Sprachgebrauchs in ihrem gesellschafts- und wissenschaftshistorischen Bedeutungswandel und machen Implikationen des Wortgebrauchs bewusst.

Das Glossar richtet sich an ein breites Publikum, dem es Informationen zu geläufigen Begriffen des gesellschaftlichen Sprachgebrauchs, die auch im wissenschaftlichen Vokabular relevant sind, bereitstellt. So will es für die Bedeutungen und Wirkungen der Wortwahl sensibilisieren. Das Handbuch bietet sich an, sowohl in der Hochschullehre als auch in der schulischen und Erwachsenenbildung eingesetzt zu werden; es kann auch als Nachschlagewerk im journalistischen Bereich oder in der politischen Bildung nützlich sein.

Die Begriffe, die im Buch erläutert werden, sind Teil des selbstverständlichen Alltagsvokabulars, das selten hinterfragt wird. Sie begegnen uns vielfach, sei es im Feuilleton, auf Wahlplakaten, in Talkshows, an Stammtischen oder auf Demonstrationen. Die wenige Seiten umfassenden Beiträge folgen im Aufbau einer klaren, auf das Zielpublikum ausgerichteten Struktur. Zu Beginn steht eine knappe Definition, die die wesentlichen Aspekte des Begriffs aufgreift. Anhand einer exemplarischen gesellschaftlichen Situation, eines Vorfalls oder einer Äußerung, illustrieren die Beiträge sodann, wie der jeweilige Begriff aktuell verwendet wird - häufig handelt es sich dabei um Beispiele aus gesellschaftspolitischen Feldern. Nach der Gegenwart wenden sich die Autor:innen der Geschichte des Begriffs aus zwei Perspektiven zu: Einerseits geht es um die Verwendungsweisen und Änderungen im Laufe der Gesellschaftsgeschichte und andererseits um die Bedeutungsveränderungen innerhalb der Wissenschaftsgeschichte (wobei die Ebenen fraglos verwoben sind und stets ineinanderwirken, was eine Herausforderung für die Ausarbeitung war). Die Beiträge enden schließlich mit einer knappen Bilanzierung, die eine nach aktuellem Forschungsstand begründete Verwendungsweise des jeweiligen Begriffs vorschlägt oder Probleme der Wortnutzung zusammenfasst.

Gerne stellen die Herausgeber*innen Rezensionsexemplare zur Verfügung. Bitte melden Sie sich unter Nennung des Mediums und der Autor:in per E-Mail bei uns

 

Aus dem Ankündigungstext

Begriffe wie "Willkommenskultur", "Asyl" oder "Islam" sind Bestandteil unseres täglichen Sprachgebrauchs und haben in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Bedeutungen und Wirkungen. Was meinen Ausdrücke wie "Rassismus", "Migrationshintergrund" oder "Identität" in unterschiedlichen Zusammenhängen? Wie hat sich die Bedeutung der Termini "Kultur" oder "Moderne" im Lauf der Zeit verändert und wie nutzt die Wissenschaft sie? Und warum kann es problematisch sein, über "Volk" und "Heimat" zu sprechen? Welche Rolle spielt es, wer wann spricht?


Schmidt-Lauber, Brigitta/Liebig, Manuel (Hg.) (2021): Begriffe der Gegenwart. Ein kulturwissenschaftliches Glossar. Wien: Böhlau.

ISBN: 978-3-205-21272-0

Nähere Informationen unter https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/literatur-sprach-und-kulturwissenschaften/kulturwissenschaft/56661/begriffe-der-gegenwart