Institutskolloquium

Vortrag von Oliver Geden, Stiftung Wissenschaft und Politik: "Warum ist es in der Klimapolitik immer 'Fünf vor Zwölf'?"

Am Donnerstag, 23.06.2022 findet im Rahmen des Institutskolloquiums "Wetter/Wissen: Kulturanalytische Perspektiven auf Zustände der Atmosphäre" folgender Vortrag statt:

Oliver Geden: "Warum ist es in der Klimapolitik immer 'Fünf vor Zwölf'? Modellierungspraktiken und ihre Effekte an den Schnittstellen von Wissenschaft, Medien und Politik"

Abstract:

Dass uns die Zeit davonläuft, wir es aber immer noch schaffen können, wenn wir jetzt schnell handeln, ist eine der zentralen Metaphern in der internationalen Klimapolitik – seit mehr als 30 Jahren. Gleichzeitig sind die globalen Treibhausgasemissionen seit 1990 kontinuierlich gestiegen. Warum also stehen die Uhrzeiger immer noch auf „kurz vor Zwölf“, und mit welchen Effekten?

Der Vortrag beleuchtet, auf welchen strategischen Überlegungen und Wissensformen Aussagen über „ablaufende Zeit“ in der Klimapolitik beruhen, und wie sie im Zusammenspiel von quantitativ modellierender Wissenschaft, Medien, Regierungen und NGOs produziert und reproduziert werden, und wie diese Akteur:innen mit dem nahenden Überschreiten der 1,5-Grad-Schwelle umgehen werden.

Dr. Oliver Geden ist Kulturanthropologe und Leitautor des 6. Sachstandsberichts des Weltklimarats IPCC. Er ist Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, einem Forschungsinstitut, das Bundestag und Bundesregierung in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik berät. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die EU-Klimapolitik, vor allem die gezielte Entnahme von C02 aus der Atmosphäre.

 

Der Vortrag findet am Donnerstag, 23. Juni 2022 um 17:00 Uhr am Institut für Europäische Ethnologie, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, Seminarraum 1 statt.

Es gibt auch die Möglichkeit, online beizuwohnen: