Am Donnerstag, 23.01.2024, findet im Rahmen des Institutskolloquiums "Körper" folgende Veranstaltung statt:
Raisel Tejeda Martínez/Sarah Nimführ, Universidad de la Isla de la Juventud/Kunstuniversität Linz, Abteilung Kulturwissenschaft:
Die Orishas in dir. Afrokubanische Einblicke in die Verbundenheit von Körper und Natur
Kurzbiografien:
Raisel Tejeda Martínez hat Musikpädagogik an der Universidad Isla de la Juventud in Kuba studiert und widmet sich seit 12 Jahren der afrokubanischen Religion Regla de Osha. Er befindet sich in Ausbildung zum Oba Oriate, was einem höheren Priesteramt entspricht, und hat sich auf alle Arten von afrokubanischen Zeremonien spezialisiert.
Sarah Nimführ ist seit 2021 Hertha-Firnberg-Fellow in der Abteilung Kulturwissenschaft an der Kunstuniversität Linz mit einem Projekt zu transgenerationalen Erinnerungsarbeit der jüdischen Diaspora in der Karibik. In diesem Kontext beschäftigt sie sich auch mit dem Einfluss lokaler religiöser Elemente auf die jüdisch-karibische Religionspraxis.
Abstract:
Aus Sicht der Yorubá wohnen in jedem Element der natürlichen Welt die Orishas inne. Sie befinden sich in der Erde, in Flüssen, in Mineralien, in Pflanzen und auch in jedem Lebewesen. Sie erschaffen die Welt, sie prägen alle Kreationen, begleiten sie spirituell durch Leben und Tod. Die Orishas sind Teil der Lebewesen und die Lebewesen
sind Teil der Orishas. Der Vortrag gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte der afrokubanischen Regla de Osha, die sich inzwischen zu einer Religion auf Wanderschaft entwickelt hat und sich je nachdem, wo ihre Diaspora entsteht, unterschiedlich evolutioniert. Die Basis der afrokubanischen Religion mit ihrem Pantheon von Orishas und die Verbundenheit von Körper und Natur ist aber die gemeinsame Komponente. Im Rahmen einer musikalischen Performance wird veranschaulicht, wie Gesang, Tanz und heilige Trommelmusik korrespondieren, um die Energien zwischen den sichtbaren Körpern und der spirituellen Welt zirkulieren zu lassen.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 23. Jänner 2025 um 17 Uhr am Institut für Europäische Ethnologie, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, Seminarraum 1 statt.