Das Institut für Europäische Ethnologie lädt herzlich ein zum Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion von
Prof. Frank Biess
Historisches Institut
UC San Diego
Republik der Angst
Eine andere Geschichte der Bundesrepublik
Podiumsdiskussion
moderiert von Susanne Scholl (Journalistin und ehemalige Auslandskorrespondentin des ORF), mit Frank Biess (Professor am Historischen Institut, UC San Diego), Oliver Rathkolb (Professor am Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien), Brigitta Schmidt-Lauber (Professorin am Institut für Europäische Ethnologie, Universität Wien) und Armin Thurnher (Chefredakteur Falter).
Republik der Angst erzählt die Geschichte der Bundesrepublik von 1945 bis zur Gegenwart als eine Abfolge von Angstzyklen. Das Buch bietet damit ein Korrektiv zu den gängigen Erfolgserzählungen der Bundesrepublik als die Geschichte einer progressiven Liberalisierung, Westernisierung oder Modernisierung. Stattdessen rückt das Buch das zeitgenössische Unsicherheitsbewusstsein in den Mittelpunkt der Analyse, das wesentlich von der Erinnerung an die katastrophale Vergangenheit von Nationalsozialismus, Krieg und Holocaust resultierte. Die Schatten der Vergangenheit prägten die westdeutschen Zukunftsantizipationen während der gesamten Nachkriegszeit. Indem das Buch zeitgenössische Ängste analysiert, bietet es auch eine Gefühlsgeschichte der Bundesrepublik. Im Anschluss an neuere Theorien und Methoden zur Geschichte der Emotionen zeichnet das Buch historische Veränderung der westdeutschen Emotionskultur nach und analysiert sowohl die Verschiebung der Angstobjekte wie auch die wechselnden politischen Funktionen von Ängsten. Schließlich versucht das Buch, die gegenwärtigen politischen Ängste in der längeren Angstgeschichte der Bundesrepublik zu verankern und fragt nach den Möglichkeiten einer demokratischen Gefühlspolitik.
Freitag, den 11. Oktober 2019, 18:30 Uhr
Volkskundemuseum Wien, Laudongasse 15-19, 1080 Wien
> zum Programm <
veranstaltet von folgenden Instituten:
Europäische Ethnologie | Zeitgeschichte | Geschichte | Wirtschafts- und Sozialgeschichte | Österreichische Geschichtsforschung