Eine Annäherung an subjektive Erfahrungsebenen der alltäglichen Mehrsprachigkeit
Vorliegendes Buch beschäftigt sich auf eine exploratorische Weise mit gelebter, alltäglicher Mehrsprachigkeit. Autoethnographische Überlegungen werden mit qualitativen, empirischen Daten – Aussagen fünf mehrsprachiger Frauen – verflochten, um aus den einzelnen Sprachbiographien gemeinsame Nenner herauszukristallisieren. Es wird den Fragen nachgegangen, inwiefern sich das Beherrschen mehrerer Sprachvariationen auf die Konstellation der Alltagserfahrungen sowie -interaktionen auswirkt. Die subjektive Perspektive in Form des leiblich-emotionalen Spracherlebens figuriert dabei an zentraler Stelle. Geographische und soziale Umgebung, Themenbereiche sowie Emotionalität und persönliche Gewohnheiten werden als bedeutsame Faktoren in der Sprachauswahl sowie -erfahrung enthüllt. Des Weiteren haben Sprachpraktiken teilweise erheblichen Einfluss auf die Erfassung und Konstruktion des Selbst der SprachträgerInnen. Es wird deutlich, dass die Sprachpraktiken reaktiv konstituiert sind, und man nur bis zu einem gewissen Grade Sprachen beherrscht – vielmehr wird man auch von Sprachen beherrscht.
Polina Toloraya: Jonglieren mit Sprachen 2022
Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Ethnologie, Bd. 51
Wien 2022.
ISBN 978-3-902029-37-4
€ 18,00 / Direktverkauf: € 12,60
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