Städtische Sesselversammlungen zur kritischen Öffentlichkeitsproduktion

© Felix Dörrenbecher

Gefördert durch die historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Wien

 

Kontakt

sesselversammlungen.euroethno@univie.ac.at

 

Leitung 
Felix Gaillinger, M.A.

Projektteam
Isabella Hesse, M.A. | Sebastian Kunig, B.A. | Katharina Petsch, B.A.

Kooperationspartner Volkskundemuseum Wien

Beratende Kurator*innen im Wien Museum
Vincent Weissl | Alina Strmljan

Kooperationspartner*innen bei dérive - Radio für Stadtforschung
Lene Benz, M.A. | Sandra Voser, M.A.

Kooperationspartner Augustin

 

Illustrationen

Felix Philip Dörrenbecher

Graphikdesign

Cati Krüger

 


 

Forschungsergebnisse zum Download:

 


Audioreportage "Sitzen gelassen" in Kooperation mit Radio dérive (erschienen: 25. Juni 2024)


Journalistische Partnerbeilage "Stadtmobiliar mobilisieren! Sitzen in Wien: Alltägliche und politische Dimension einer demokratischen Stadtgesellschaft" zum AUGUSTIN im Umfang von 8 Seiten, Auflage 19.000 Stück (erschienen: 23. Oktober 2024)


Mehrteilige Postkartenausstellung "Sessel versammeln! Eine Postkartenausstellung zum bewegten Alltag städtischen Sitzens" in Kooperation mit dem Volkskundemuseum Wien (Vernissage: 24.10.2024)


Sitzen ist ein umkämpfter Gegenstand in der Gestaltung einer offenen und demokratischen Stadtgesellschaft und ein Beispiel, an dem sich Politiken städtischer Gestaltung nachvollziehen lassen. Sitzgelegenheiten machen bestimmte Nutzungen plausibel, schränken andere ein und sind ein allzu selten hinterfragtes Fundament der alltäglichen Erfahrung einer städtischen Öffentlichkeit. Das Third Mission-Projekt am Institut für Europäische Ethnologie setzte sich zum Ziel, eine kritische(re) Öffentlichkeit zu ermöglichen als jene, die sich am häufigsten in urbane politische Debatten einbringt – für gewöhnlich eine liberale, bürgerliche Öffentlichkeit.

Gefördert durch die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien und in Kooperation mit dem Volkskundemuseum Wien präsentiert die Projektgruppe der Third Mission-Forschung „Städtische Sesselversammlungen zur kritischen Öffentlichkeitsproduktion. Sitzen in Wien Meidling, Donaustadt, Brigittenau“ eine mobile Postkartenausstellung. Sie kann an Alltagsorten wie etwa schwarzen Brettern, Stiegenhäusern, dem Kühlschrank einer Wohngemeinschaft oder auch in Bars und Friseursalons platziert werden. Verschickt und verschenkt, ausgelegt und ausgetauscht, macht die Postkartenausstellung mögliche Zukünfte sichtbar und lädt zur kritischen Betrachtung oftmals unhinterfragter Infrastruktur ein. Die Verbreitung der Ausstellung im Stadtraum initiiert die Projektgruppe, doch können einzelne Exemplare auch bei ihnen angefragt werden.

Der Europäische Ethnologe Felix Gaillinger und die Projektgruppe, ferner bestehend aus Isabella Hesse, Katharina Petsch und Sebastian Kunig, experimentierten mit dem Ein- und Aussetzen mobiler Klappsessel in Wien Meidling, Donaustadt und Brigittenau und fragten nach den Möglichkeiten bewegbaren Sitzmobiliars in seiner Gleichzeitigkeit zu ansonsten fest verankerten Sesseln und Bänken. Die vierseitigen Postkarten thematisieren Erfahrungen und Ergebnisse der Forschung und wurden durch den Künstler Felix Philipp Dörrenbecher in vielfach deutbaren Illustrationen veranschaulicht.  

Nebst der Postkartenausstellung „Sessel versammeln!“ entstand mit Radio dérive eine Audioreportage (derive.at/radio/sitzen-gelassen/). Unterstützt durch das Working Class-Referat der ÖH Wien erscheint am 23. Oktober 2024 darüber hinaus eine achtseitige Partnerbeilage bei AUGUSTIN mit 16.000 Stück.

Durch das experimentelle Mobilisieren von Sitzgelegenheiten in drei Wiener Bezirken – am Friedrich Engels-Platz in der Brigittenau, am Schüttauplatz in Kaisermühlen und am Otto-Schweda-Platz in Meidling – wurden andere Formen der Begegnungen, Nutzungen und Deutungen sichtbar. Teilnehmende Beobachtungen und Feldgespräche wurden vor dem Hintergrund von Interviews mit ausgewählten Vertreter:innen städtischer Politik und Verwaltung sowie einer inhaltlichen Analyse von Planungsdokumenten der Stadt interpretiert.