Institutskolloquium online

Subjektivierung und Alltag in der zeitgenössischen Kunst:

Live-Stream mit Susanne Witzgall am 14. Mai, 17 Uhr

 

Kommodifizierte Subjekte, fluide Identitäten
Das digitalisierte Selbst in der Kunst der Gegenwart

 

Susanne Witzgall (Akademie der Bildenden Künste München) ist Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Leiterin des cx centrum für interdisziplinäre studien. Ihr Vortrag* beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Subjektivierung und Alltag im Feld der zeitgenössischen Kunst.

Vortrag und Diskussion finden ab 17:00 Uhr bei zoom statt. Die Zugangsdaten zum Live-Stream bitte per Email bis 16:50 Uhr bei Alexa Färber einholen.

 

*Vortragsabstract

Es ist unbestreitbar, dass sich das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft – insbesondere die Art der Partizipation in sozialen Netzwerken – durch die Digitalisierung gravierend verändert hat. Was aber bedeutet es für den Prozess der Subjektwerdung, wenn beispielsweise in einem Zustand der „digital vernetzten Isolation“ die direkte physische Teilnahme im sozialen Feld zurückgedrängt ist? Die Kunst der Gegenwart zeigt zwei extreme Pole auf, zwischen denen sich das in digitale Netzwerke eingespannte Selbst bewegt: den einen Pol stellt ein einsames, potentiell narzisstisches Subjekt dar, das sich hinter stereotypisierten Posen versteckt und auf digitalen Plattformen um soziales Kapital wirbt; den anderen Pol bildet ein fluides Subjekt, das in der engen Verstrickung und Ko-Evolution mit digitalen Kommunikationstechnologien Bedeutungserzeugungen potenziert und verschiedenste Facetten seiner Uneindeutigkeit auslotet. Das ‚digitalisierte Subjekt‘ schwankt auf diese Weise zwischen Atomisierung und Exzessivität, depersonalisierter Bedeutungslosigkeit und fluidem Bedeutungsüberschuss.


Institutskolloquium online


Organisation/Konzept: Alexa Färber, Işıl Karataş

 

Institutskolloquium "Problematisierungen des Selbst", Mai 2020