Am Donnerstag, 15.06.2023 findet im Rahmen des Institutskolloquiums "Kulturhauptstadt, Olympiade, Weltausstellung: Gesellschaftliche Transformation durch Großprojekte" folgender Vortrag statt:
Laura Kemmer, Martius-Lehrstuhl Deutschland-Brasilien für Humanwissenschaften und nachhaltige Entwicklung, Universität São Paulo:
„Lernen von“ der Post-Olympischen Stadt: Kritische Perspektiven auf nachhaltige Stadtentwicklung und infrastrukturelle Versprechen am Beispiel Rio de Janeiro
Abstract:
Nach der Fußballweltmeisterschaft 2014 und den Olympischen Spielen 2016 reiht sich Rio de Janeiro ein in die Liste der Städte des „Globalen Südens“, die im Zuge sportlicher Mega-Events massiven Umbau- und Aufwertungsprozessen unterzogen wurden. Was können wir lernen von Rio für eine kritische Auseinandersetzung mit der „urbanen“ Dimension internationaler Großprojekte? Ausgehend von meiner ethnographischen Forschung im Zeitraum 2014-2019 möchte ich diskutieren, wie wir Begriffe und Prozesse nachhaltiger Stadtentwicklung am Beispiel Rio de Janeiros für die kritische Stadtforschung problematisieren können. Ich argumentiere, dass die infrastrukturellen Versprechen von Olympiade und Fußball-WM Protestbewegungen re-/aktiviert haben, welche eine Perspektivverschiebung hin zur „Nachhaltigkeit“ urbaner Kollektivität jenseits euro- und anthropozentrischer Erklärungsmodelle provozieren.
Der Vortrag findet am Donnerstag,15. Juni 2023 am Institut für Europäische Ethnologie, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, Seminarraum 1 statt.
Es gibt auch die Möglichkeit, online beizuwohnen: