Martina Röthl, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Seminar für Europäische Ethnologie/Volkskunde:

Tourismus in Tirol. Eine Annäherung über (seine) Kritik

Abstract: 

Der Beitrag zum Institutskolloquium „Urlaub am Land. Eine kulturwissenschaftliche Annäherung“ greift den Gegenstand mit Fokus auf so genannte Bereiste – und am Beispiel des Bundeslandes Tirol auf. Entlang einiger Stationen der touristischen Verlaufsgeschichte macht ein erster Teil des Vortrags kenntlich, inwieweit Tourismus in Tirol zur integrierenden Erzählung (Bernhard Tschofen) wurde und nach wie vor als solche wirksam ist. Die in den Mittelpunkt des Beitrags gestellte Tourismuskritik wird dabei jedoch nicht als deren – z.B. Erfolgs- und Aufstiegsnarrative konterkarierende – ‚Gegenspielerin‘, sondern vielmehr als einer ihrer identitätsstiftenden Bezugspunkte perspektiviert.

Mit Blick auf tourismuskritische Debatten in Reaktion auf jüngere Entwicklungen und Ereignisse (Veränderungen bezüglich Umwelt- und Klimabewusstsein; Pandemie und. pandemische Nachwirkung; Arbeitsmarktlage) fokussiert der zweite Teil mit Tourismuskritik in Zusammenhang stehende Subjektivierungspotenziale. Inwieweit in Aneignungsprozessen subjektiven Rückbezügen auf antagonistisch anmutende Formationen eine Rolle zukommt, wird ebenso erörtert wie Fragen, die das Verhältnis zwischen antagonistischer Erfahrung und politischer Artikulation betreffen.

Der Vortrag findet am Donnerstag, 11. Jänner 2024 um 17 Uhr am Institut für Europäische Ethnologie, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, Seminarraum 1 statt.