Ethnographie des Alltags
Band 7
Ana Rogojanu
Kollektives Bauen und Wohnen in Wien. Eine ethnographische Untersuchung zweier gemeinschaftsorientierter Wohnprojekte. Köln / Weimar / Wien 2019.
ISBN 978-3205232223, Preis: ca. 50,00 €
Am Beispiel zweier Projekte gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens spürt dieses Buch dem Zusammenhang von Architektur und Gesellschaft nach. In ihren Fallstudien fragt Ana Rogojanu danach, wie sich bestimmte Vorstellungen und Ideale menschlichen Zusammenlebens in der Architektur von Gebäuden spiegeln und welche Bedeutung die materielle Umsetzung dieser Vorstellungen später im Wohnalltag hat.
Konkret geht es dabei um Aushandlungsprozesse zwischen den künftigen Bewohnern und den Architekten, um die Aktivitäten und Praktiken des Mit- und Nebeneinanderwohnens, um Grenzziehungen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit und einiges mehr. Die Prozesse werden mit dem genauen Blick der Ethnographin analysiert und im Kontext kulturwissenschaftlicher Raum-, Materialitäts- und Praxisforschung dargestellt.
Band 6
Anna Eckert, Brigitta Schmidt-Lauber, Georg Wolfmayr
Aushandlungen städtischer Größe. Mittelstadt leben, erzählen, vermarkten. Köln / Weimar / Wien 2020.
ISBN 978-3205232025, Preis: ca. 37,99 €
Wissenschaftlich wie gesellschaftlich hat das Thema Stadt anhaltend Konjunktur. Bei genauerem Blick sind es allerdings fast ausschließlich Großstädte bzw. Metropolen der nördlichen Hemisphäre, die im Fokus von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik stehen und als paradigmatische Beispiele urbanen Lebens fungieren. Kleinere Städte kommen demgegenüber weniger und schon gar nicht als Beispiele für Urbanität in den Sinn. Der vorliegende Band korrigiert diese Schieflage und bietet als Ergebnis eines ethnographischen Forschungsprojektes umfassende Einblicke in Aushandlungen städtischer Größe – exemplarisch am Beispiel der Städte Hildesheim in Niedersachsen und Wels in Oberösterreich.
Band 5
Georg Wolfmayr
Lebensort Wels. Alltägliche Aushandlungen von Ort, Größe und Maßstab in der symbolisch schrumpfenden Stadt . Köln / Weimar / Wien 2019.
ISBN 978-3205232193 , Preis: 39,99 €
Das Buch untersucht mit der oberösterreichischen Mittelstadt Wels eine Stadt „off the map“, die nicht im Zentrum der gesellschaftlichen und auch wissenschaftlichen Aufmerksamkeit steht. Ab den 1960er Jahren ein boomender, in die Zukunft gerichteter industriell-moderner Ort, lässt sich Wels heute im Kontext von Kulturalisierungsprozessen als symbolisch schrumpfende Stadt begreifen. Dabei zeigen sich Aushandlungen von Stadt und Land, Größe und Kleinheit, Globalität und Lokalität durch BewohnerInnen und städtische Institutionen, welchen die vorliegende ethnographische Arbeit nachgeht. Das Buch beschreibt damit gegenwärtig Transformationsprozesse: den Wandel des Verständnisses und der Lebensrealität von Stadt sowie der Anforderungen, die verschiedene Menschen an ihren Wohn- und Lebensort stellen.
Band 4
Jens Wietschorke
Kirchenräume in Wien. Architektur in der Kulturanalyse. Köln / Weimar / Wien 2019.
ISBN 978-3-205-20730-6, Preis: ca. € 60,00 [A]
Der Band beleuchtet die gesellschaftliche und politische Dimension katholischer Kirchenbauten und Kirchenräume in Geschichte und Gegenwart und untersucht diese als Orte der Aushandlung und Reproduktion sozialer Ordnungen. Anhand von Wiener Beispielen aus dem 18. bis 20. Jahrhundert wird der Zusammenhang von Kirchenraum und Stadtraum ebenso thematisiert wie die Engführung von Religion und Politik in der Habsburgermonarchie und im Politischen Katholizismus seit 1918. Gleichzeitig entwickelt die Studie einen allgemeinen kulturtheoretischen Rahmen für die Analyse sakraler Architektur. Ihr Ziel ist es, die Materialität von Kirchenräumen in ihrer Bedeutung für gesellschaftliches Handeln historisch konkret zu verfolgen sowie praxistheoretisch zu reflektieren und damit zu einer neuen Sicht auf religiöse Praktiken, aber auch auf sakralisierte Politik beizutragen.
Band 3
Brigitta Schmidt-Lauber
Andere Urbanitäten. Zur Pluralität des Städtischen. Köln / Weimar / Wien 2018.
ISBN 978-3-205-20685-9, Preis: € 42,00 [A]
Das Buch setzt sich kritisch mit dem in Wissenschaft und Gesellschaft vorherrschenden Verständnis von „Urbanität“ und „Stadt“ auseinander. Dieses rekurriert auf ein historisch geprägtes Stadtverständnis, das die Großstadt der westlichen Moderne im Blick hat und Urbanität als spezifisches, durch Dichte, Heterogenität und Größe geprägtes Stadtleben versteht. Demgegenüber stellt dieser Band unterschiedliche Formen von Stadtleben in verschiedenen Stadttypen bzw. Stadtgrößen jenseits der Metropolen und auf verschiedenen Kontinenten vor. Aus den Perspektiven von Architektur, Stadtplanung, Ethnologie, Japanologie und Afrikanistik kommen darüber unterschiedliche Normen, Ideale und Alltagspraxen städtischen Lebens in den Blick.
Band 2
Lukasz Nieradzik
Der Wiener Schlachthof St. Marx. Transformation einer Arbeitswelt zwischen 1851 und 1914. Köln / Weimar / Wien 2018.
ISBN 978-3-205-20326-1, Preis: € 45,00 [A]
Das Buch von Lukasz Nieradzik beschäftigt sich mit dem Wandel des Fleischereihandwerks von der zweiten Hälfte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts am Beispiel des Wiener Schlachthofes St. Marx. Gefragt wird nach den Zusammenhängen zwischen räumlichen Ordnungen von Arbeitsprozessen, einer immer umfassenderen Technisierung, Kontrollen und Disziplinierungen sowie beruflichen Ethiken und dem Wandel medizinischer Wissenshorizonte. Diese beruflichen, ökonomischen, politischen, gesellschaftlichen und technologischen Transformationen sind von einer großen historischen Tragweite, weil sie das Fundament gegenwärtiger Versorgungspolitiken nachvollziehbar machen.
Band 1
Klara Löffler, Ana Rogojanu Brigitta Schmidt-Lauber und Jens Wietschorke
Wiener Urbanitäten. Kulturwissenschaftliche Ansichten einer Stadt. Köln / Weimar / Wien 2013.
ISBN 978-3-205-79461-5, Preis: ca. € 47,00 [A]
„Wien ist anders“ – so lautet ein vielzitierter Satz aus der Wiener Tourismuswerbung. Differenz wird vielfach als Signatur moderner Stadtkultur verstanden und zwar sowohl im Sinne innerer Heterogenität als auch im Sinne der Zuschreibung von Differenz zwischen Städten. Der vorliegende Band folgt dieser doppelten Spur und befragt die vorgebliche Andersartigkeit und Spezifik der Stadt Wien kritisch. In einer Reihe ethnographischer und historischer Fallstudien, bebilderter Essays und Momentaufnahmen über und aus Wien beschreiben seine Autorinnen und Autoren eine große Bandbreite städtischer Handlungsorte und Lebenswelten: Orte wie die Wiener Staatsoper und ihr kulturelles Souterrain, Szenen wie der Abschied vom Südbahnhof, Bewegungen wie das Sitzen und Liegen im Museumsquartier oder Eindrücke wie der Wiener Lärm um 1900. Die „Wiener Urbanitäten“ sind eine Fundgrube für alle, die an Wien und der Vielfalt des Städtischen allgemein interessiert sind.